Eines ist unbestreitbar: Die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils haben an der lateinischen Sakralsprache festgehalten: „Der Gebrauch der lateinischen Sprache“, so liest man in der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium unzweideutig, „soll in den katholischen Riten erhalten bleiben …“ (Nr. 36 § 1).
Dabei wurde aus pastoralen Nützlichkeitserwägungen dem Gebrauch der Muttersprache ein weiterer Raum als bisher zugebilligt, vor allem in den Lesungen und in einigen Orationen und Gesängen (Nr. 36 § 2). Abgeschafft hat das Konzil das Latein also nicht. Wer die Messe darum auf Latein feiert, braucht sich nicht zu rechtfertigen.
Er tut nichts anders, als was das Konzil gefordert hat. Der Wortlaut des Konzilstextes spricht sogar deutlich für eine Bevorzugung der lateinischen Sprache als Kultsprache gegenüber der Volkssprache. Zu sehr waren die Väter des Konzils von der Bedeutung des Lateins für die Kirche und ihren Kult überzeugt, als dass sie sie, die zudem unsere abendländische Kultur mitgeprägt hat und ohne die Europa undenkbar ist, aufgeben wollten.
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